US-Dollar Geldmartfonds: Lohnen sich die höheren Zinsen?
01.06.2025 Aktualisiert: 01.06.2025
In Zeiten anhaltend niedriger Zinsen in der Eurozone suchen viele Anleger nach Alternativen, um ihre Liquiditätsreserven rentabler anzulegen. US-Dollar Geldmarktfonds bieten derzeit deutlich höhere Renditen als vergleichbare Euro-Produkte. Doch lohnt sich der Währungswechsel wirklich?
Höhere Zinsen in den USA
Die US-Notenbank Federal Reserve hat die Leitzinsen in den vergangenen Jahren auf einem erhöhten Niveau gehalten. Das sorgt für attraktive Erträge bei US-Dollar Geldmarktfonds. Während Euro-Geldmarktfonds in einem anhaltend niedrigen Zinsumfeld verharren, bieten US-Dollar Fonds aktuell Renditen im Bereich von 4–5 % p.a. oder mehr.
Das Währungsrisiko bleibt zentral
Der entscheidende Faktor bei einer Investition in US-Dollar Geldmarktfonds ist das Währungsrisiko. Wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert gewinnt, können selbst hohe Zinsen durch Verluste beim Wechselkurs kompensiert oder sogar übertroffen werden. Umgekehrt kann eine Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar die Rendite zusätzlich steigern.
Rückblick: Kein Vorteil durch USD-Anlagen
Ein Blick auf die letzten zwölf Monate zeigt: Trotz attraktiver US-Zinsen hätte sich eine Anlage in US-Dollar für Euro-Investoren oft nicht gelohnt. Die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar hat die Zinserträge in vielen Fällen vollständig aufgezehrt. Wer ausschließlich auf die höheren Zinsen gesetzt hat, musste mit einer enttäuschenden Performance rechnen.
Für wen lohnt sich die Investition?
US-Dollar Geldmarktfonds können in bestimmten Szenarien sinnvoll sein:
- Wenn Sie ohnehin US-Dollar-Ausgaben haben oder planen
- Zur Diversifikation eines größeren Portfolios
- Wenn Sie von einer zukünftigen Schwäche des Euro ausgehen
- Bei einem längerfristigen Anlagehorizont, um Wechselkursschwankungen auszugleichen
Fazit
US-Dollar Geldmarktfonds bieten nach wie vor deutlich höhere Zinserträge als vergleichbare Euro-Produkte. Doch allein auf die Zinsen zu schauen, greift zu kurz: Das Währungsrisiko bleibt ein entscheidender Faktor. In den letzten zwölf Monaten konnte der höhere US-Zins das Wechselkursrisiko oft nicht ausgleichen.
Wer US-Dollar-Anlagen als Beimischung im Portfolio nutzt oder ohnehin in der Währung liquide bleiben möchte, kann dennoch von den höheren Renditen profitieren.